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DVD-Authoring am Mac

Da sich in den letzten Jahren die DVD-Technologie - alternativ und ohne die Videorecordern zu verdrängen - als zusätzliches Medium durchgesetzt hat, besteht für Professionals als auch für Hobbyfilmer die Möglichkeit, ihre visuellen Arbeiten am Computer aufzubereiten und als Abspielmedium auf DVD zu vervielfältigen und zu vertreiben.

DVDs gibt es in verschiedenen Formaten. Für den Computeruser, der seine DVDs selbst brennen will, steht dabei ausschließlich das Format DVD-5 zur Verfügung. Es beinhaltet eine Datenumfang von 4,7 GB auf einer Abspielseite.

Die üblich bekannte Spielfilm-DVD ist meist eine „single-sided“ DVD-9 – d.h. sie besteht aus zwei „zusammengeklebten“ DVD-5 Formaten, bei denen die untere Scheibe durchlässig ist und der Laser am Ende der einen eine Ebene höher springt und dort weiter die Daten der oberen, zweiten Schicht abliest. Diese DVD-9 werden im Presswerk wirklich einzeln als DVD-5 hergestellt und dann mit einem Kleber hauchdünn aufeinander geklebt.

Video Basics

Für den in Europa üblichen PAL-Standard gelten folgende Einstellungen:

- 720 x 576 pixels
- 72 dpi
- 25 Frames pro Sekunde
- 4:3 Aspect Ratio
- Audio: 16 bit, stereo audio

DVD Basics

- MPEG 2 ist der Datenkompressionsstandard der DVD
- Audio: 48 kHz, komprimiert, Mehrkanal Sound
- Subtitel: DVDs können bis zu 32 Subtitel Tracks beinhalten, z.B. für Hörgeschädigte oder als Übersetzungen bei Wiedergabe in der Originalsprache.

Das heisst praktisch, dass es auch in Zukunft keine DVD-Brenner geben wird, die mehr als 4,7 GB Datengröße umfassen werden, wollen sie mit dem zur Zeit geltenden DVD-Standard kompatibel und auch auf Homeplayern abspielbar sein. Zeitlich passen je nach Filmqualität und Kompression bis zu 135 Minuten Video auf einen DVD-5 Datenträger. Dann nimmt die Qualität aber deutlich ab. Empfehlenswert ist eine Filmlänge bis max. 90 Minuten.

Einer der großen Vorteile des DVD-Standards gegenüber den Videotapes ist ihre nonlineare Interaktivität, vergleichbar den Vor- und Nachteilen einer zu spulenden Musikkassette und der indexorientierten CD. Vergleicht man nun ein Multimediaprogramm wie Director mit einer DVD, so erlebt man in der Praxis, dass diese viel größere Möglichkeiten bietet und der DVD eigentlich weit überlegen ist. Dies kommt daher, dass der Standard der DVD schon vor Jahren entwickelt wurde und die DVD ja auf allen Geräten, die dem DVD-Standard entsprechen sollen, auch apspielbar ein müssen. Da der Soft- wie auch Hardware-Standard aber vor Jahren weit hinter den heutigen Möglichkeiten zurück lag, muss man sich bei der Gestaltung einer DVD nun an die einst festgelegten (und heute teilweise als veraltet erscheinenden) Möglichkeiten beschränken. Der Vorteil ist dafür eine breite Abspielbasis.

DVD-Audio-Formate

* PCMaudio ist das gleiche Format, was auch bei Audio CDs verwandt wird.
* Dolby AC-3 audio besteht aus dem 5.1 Kanal Dolby Digital Surround Sound. Eigentlich sind die 5.1 Kanäle vor allem entwickelt, um einen kompletten Raumklang in den Kinos darzustellen, mit den Kanälen Center, Recht, Links, Rechts hinten, Links hinten und optional mit einem Bass Lautsprecher = 5 + 1. Die DVD bietet diese Möglichkeiten der Wiedergabe, och die meisten Soundquellen bestehen bestenfalls aus 2 Kanälen und fast alle Surround Sounds sind künstlich erzeugt und die bedarf wirklich professioneller Erfahrung.
Aber mit AC-3 kann man auch mit 2 Kanälen im bekannten Stereoton arbeiten. Da Dolby sehr gute Komprimierqualität bietet, ist Dolby Digital AC-3 der De-Facto-Standard auf DVDs
* MPEG Audio ist nicht zu verwechseln mit dem bekannten MPEG3 Format aus dem Internet. Auf DVDs spielt MPEG Audio keine Rolle.
* DTS und SDDS Audio sind weitere Formate mit Raumklang Möglichkeiten, die aber nur von wenig DVD-Autorenprogrammen unterstützt werden.

DVDs können für einen Film mehrere Tonspuren bereithalten.Jede Spur kann z.B. einen kompletten Mix für eine andere Sprachversion oder zusätzliche Kommentare beinhalten.

So besteht die grundlegende Konzeption für eine DVD-Gestaltung aus einzelnen Videos und Standbildern und ihrer Verknüpfung untereinander, meist über sogenannte Menüs mit „Sprungmarken“ zum nächsten Video. Der DVD-Standard erlaubt auch ein einfaches Scripting, beispielsweise mit Zufallssprüngen zu bestimmten Videotracks. Fachlich kann man hier noch auf viele technische Details eingehen, aber dies ist kurz und knapp die Grundlage des sogenannten DVD-Authoring.

Am Macintosh gibt es nun zwei Softwareprodukte, mit denen man eine DVD erstellen kann, das kostenlos allen Macs mit eingebautem DVD-Brenner beiliegende und einfach per „drag’n drop“ zu bedienende iDVD und das auch für fast alle Arten von professionellen DVD-Produktionen geeignete DVD Studio Pro.

Je nach Bedarf und Anforderung kann man mit iDVD ansehnliche Produktionen erstellen. Für Showreals, Messevideos, Präsentationen und natürlich die Aufbereitung von Hobbyfilmern wird diese Software fast immer ausreichen und befreit den User auch von vielen technischen Details, da das Programm mit fast jeder Art von Quicktimefilmen, Bildern und Audio ohne großes Hintergrundwissen zum Ergebnis führt. Alle Dinge, wie Umwandlung der Videodateien für das DVD-Format in MPEG 2 Video erledigt die Software im Hintergrund. Aber auch hier sollte man sein Material gut planen und vorbereiten um gute Ergebnisse zu erhalten.

 


DVD-Authoring: Planung, Konzeption & Vorbereitung

Als große Hilfe zur Erstellung einer DVD sollte man in der Planungsphase ein schriftliches Konzept erstellen, das man dann abarbeitet. Dabei lässt sich feststellen, wo sich Lücken im Bild-, Audio- und Videomaterial auftun, wo noch nachgearbeitet werden muss und wo man sein Konzept umarbeiten muß. Eine solche Planung könnte z.B. so aussehen:

Beispielkonzept: Test-DVD

1.) INTRO (Video 1) (->leitet in Startmenü über)

2.) HAUPTMENÜ (Motionmenü/Video2) + 4 Menüpunkte)
- Begrüßungsfilm (Video 3)
- Hauptfilm (Video 4)
- Begleitfilm (Video 5)
- Specials (Button)

3.) SPECIALSMENÜ (Bild + 3 Menüpunkte)
- Making Of ... (Video 6)
- Diashow (Bilder)
- Zurück zum Startmenü (Button)

Nun erkennt man schon, dass vor dem konkreten Beginn des DVD-Authoring für unser Beispielprojekt sechs Videos, eine Bildergalerie mit diversen Bildern und die Buttons und Menüpunkte vorbereitet werden müssen und erkennt, dass man neben der DVD-Software auch noch andere Tools zur DVD-Gestaltung benötigt.

Wichtig ist ein Bildbearbeitungsprogramm wie z.B. Adobe Photoshop. DVD Studio Pro unterstützt Photoshop auch direkt in seiner Ebenenfunktion. So kann man die verschiedenen benötigten Buttons auf verschiedenen Ebenen direkt in DVD Studio Pro importieren und die Buttons bleiben als Einzelbestandteile erhalten. Aber auch für iDVD sollte man sein Bildmaterial in einem Bildbearbeitungsprogramm aufbereiten.

Grafik & Bilder aufbereiten

- 768 x 576 pixels / heruntergerechnet auf 720 x 576 pixel
- 72 dpi Auflösung
- Berücksichtigung des Ttitelsicheren Bereiches"
- Keine Linien unter 3 Pixeln Dicke

Als technischer Hinweis ist hier zu beachten und gilt für alle Computerbildprogramme, dass das Bild für Video umgerechnet werden muss. Ein Computer stellt Bilder in quadratischen „squared“ Pixeln dar.
Video- und DVD-Programme und besonders der weitverbreitete DV-Standard arbeiten bei der europäischen PAL-Fernsehnorm mit 720 x 576 Pixeln als Arbeitsfläche. Das Fernsehbild aber hat eine rechteckige Darstellung des Bildpunktes. Es „zerrt „das Bild auf eine Größe von 768 Pixeln Breite.

In der Praxis bedeutet dies, dass ich z.B. in Photoshop ein Bild oder eine Grafik in einer 768 x 576 Pixel großen Arbeitsfläche mit einer Auflösung von 72 dpi erstellen muss.
Bevor ich das Bild nun für die DVD abspeichere, muss ich das Bild nun im Menü Bildgröße auf 720 x 576 Pixel umrechnen. Beim späteren Abspielen auf dem Fernseher habe ich dann wieder meine volle Auflösung.


In Photoshop ist bei der Umrechnung der Bildgröße von dem Ausgangsformat 768 x 567 Pixel in benötigte Format für die DVD von 720 x 576 ist zu beachten, dass Proportionen erhalten nicht aktiviert ist, Achtet man nicht auf die verschiedenen Bildgrößen, so kann es gerade bei Grafik und Typografie schnell zu unschönen Verzerrungen kommen, Kreise erscheinen dann beim fertigen Film auf dem TV als Ovale.

Ebenfalls zu beachten ist, dass ich keine Linien mit 1 oder 2 Pixel Dicke benutze. Die Mindestdicke sollte 3 Pixel betragen. Da die Fernsehtechnik mit Halbbildern arbeitet, führt die Nutzung von solch dünnen Linien zu Flickern oder sie sind sogar im Bild nicht erkennbar.

Ein weiterer Punkt ist, dass die volle Videofläche nicht auf dem Fernseher dargestellt sondern deutlich durch den Rahmen des Fernsehers verdeckt wird. Somit sollten sich alle wichtigen Darstellungen wie Texte und Buttons innerhalb des sogennanten „Titelsicheren Bereiches“ befinden.



Alle Fernseher geben einen anderen sichtbaren Bereich wieder, als auf dem Computer sichtbar ist. Dieser weicht von Modell zu Modell ab. So bieten viele professionelle Videoschnittprogramme Einblendungen an, die die verschiedenen Bereiche als Hilfslinien darstellen. Für Text gilt ein sogenannter "Titelsicherer Bereich" (weiss gekennzeichnet) wie oben dargestellt. Bei normaler Fernsehübertragung befindet sich z.B. im roten, äußeren Bereich auch der Videotext, der bei Abruf "auseinandergespreizt" wird. Erstellt man Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm, so muss man die oben gekennzeichneten Felder berücksichtigen.

Als weitere Tools, um das Material für eine DVD vorzubereiten, benötigt man eine Videoschnittsoftware wie FinalCut Pro oder Adobe Premiere, da man in den DVD-Programmen keine Videos mehr bearbeiten kann. Auch mit der kostenlosen Apple-Software iMovie wird man die meisten Videos aufbereiten können. Diese Arbeit beschränkt sich auch meist auf das zusammenschneiden des Videomaterials mit harten Schnitten oder Überblendungen und das weiche Ein- und Ausblenden - je nach Gestaltungsvorgaben.

Möchte man die in letzter Zeit beliebten „Motion Menüs“ zur Strukturierung der DVD nutzen, so ist dies in iMovie nur eingeschränkt möglich und Profis, die das Material in DVD Studio Pro nutzen, verwenden hierzu oft neben FinalCut Pro auch noch das Programm Adobe AfterEffects, da es auf einfache Art framegenaues Arbeiten erlaubt.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man umbedingt darauf achten soll, ausreichenden Speicherplatz auf den Festplatten zur Verfügung zu haben, damit man nicht mitten im Projekt stecken bleibt und aufbereitete Dinge nicht mehr abspeichern kann. Hier gilt, dass gerade für Videoprojekte nie genug Speicherplatz zur Verfügung steht. Aber da gerade Firewire-Platten inzwischen sehr preisgünstig erhältlich sind, ist unsere Empfehlung, mindestens 30 bis 40 GB Festplattenspeicher zur Verfügung zu haben.



Das Encoding - Videos für das DVD-Format wandeln

Ist dies alles vorbereitet, so liegen die Videos fertig geschnitten auf der Festplatte. Nun ist entscheidend, mit welchem Programm die DVD erstellt werden soll.

iDVD kann diese Filme direkt (und nur) im Quicktimeformat importieren. Es rechnet sie im Hintergrund in die für das DVD-Format benötigten MPEG 2 Filme um.

DVD Studio Pro kann nur MPEG 2 Filme, einzelne Audiospuren (mit zusammengefügten Kanälen) und Bilder (auch Photoshop - Ebenen) importieren. Apple hat dem Programm deshalb einen sogenannten MPEG Encoder beigefügt, der beim Export der Filme in fast jedem Videoschnittprogramm aufrufbar ist. Bei Aftereffects muss man zuerst den Film berechnen, in einem QuickTime Format abspeichern und dann mit einem Encoder ins MPEG2 Format umrechnen.



DVD Studio Pro installiert einen MPEG 2 Encoder, der beim Export der Filme, wie auch über den QuickTime Player Pro aufrufbar ist. Die Einstellungen gegenüber anderen Encodern ist rudimentär - nur die Bitrate läßt sich regeln. Andere Encoder bieten hier noch diverse Einstellungen zur Bildverbesserung.

Doch beim Encoding scheiden sich die Geister. Die Qualität der Umrechnung und die Stärke der Komprimierung sind wesentlich entscheidend für die später sichtbare Bildqualität der DVD auf dem Fernseher oder Beamer. Und ein weiterer Gesichtspunkt kommt noch dazu – die Rechenzeit, die der Computer für die Umwandlung der Videodaten benötigt kann extrem lang sein.

Für viele „kleinere“ Projekte im doppelten Sinne wird hier Apples QuickTime Encoder auch ausreichen, denn für kurze DVDs mit Videomaterial von unter 60 Minuten kann man die maximale Qualitätseinstellung 8 wählen. Die ebenfalls mögliche Anwahl von 9.8 sollte unterbleiben, da auch Audio und Bilder Rechnerkapazitäten beanspruchen und kein Heimgerät dann die Wiedergabe ermöglicht. Bei der Einstellung von max. 8 aber liefert der QT Encoder sehr gute Ergebnisse, die sich auch mit alternativer Encodersoftware von anderen Anbietern messen lassen. Und dazu kommt der große Pluspunkt der Apple Software – es ist der schnellste Encoder am Markt. Durch die optimierte Nutzung der Altivec-Einheit des G4 Chips schafft er die Umwandlung der Videodaten, je nach Prozessor, fast in Echtzeit.

Doch bei niedrigen Datenraten von 5.5 bis 6, die bei den meisten professionellen DVD-Produktionen bei längeren Projekten genutzt werden, erscheint der QuickTime Encoder – besonders im direkten Vergleich - „leicht verrauscht“ und bei schnellen Übergängen kann es auch im Extremfall zu deutlicher Pixelbildung in der Bilddarstellung kommen.

Der Vorteil, den die meisten Mitbewerber bieten, liegt in einer anderen Bearbeitung des Films. Sie ermöglichen die sogenannte VBR = Variable Bitrare. Hierbei wird der Videofilm im ersten Durchlauf Bild für Bild analysiert und ein Protokoll dieser Analyse auf die Festplatte geschrieben. Anhand dessen erfolgt dann erst die Umwandlung des Films in das benötigte MPEG 2 Format. Doch diese Qualitätssteigerung hat auch ihren Schattenseiten – einerseits, dass man zusätzliche Software erwerben muss, die fast immer teurer als das DVD-Autorenprogramm ist und andererseits, dass alle alternativen Programme extreme Warte- und Rechenzeiten benötigen.

Eines der bekannteren Programme ist eine Erweiterung für die Webkomprimierungssoftware Cleaner. Cleaner Charger erweitert die Funktionen von Cleaner mit der Möglichkeit, MPEG 2 mit VBR zu erzeugen. Da Cleaner sehr viele Einstellmöglichkeiten bietet, wie Schärfe, Denoise, Filtering, bedarf es ausführlicher Tests, die man als Settings abspeichern kann, um zu guten Ergebnissen zu kommen.

Cleaner führt auch nach einer langen Testphase zu Ergebnissen, die den Apple QT Encoder übertreffen, aber das mit einer Rechner- und Wartezeit von unglaublichen 1:45 Std. bei einem dreiminütigen Video. Da würde man für einen langen Film Tage warten.
Mit dem Cleaner SuperCharger gibt es eine Hardwarekarte, die das Programm deutlich beschleunigen soll, aber auch sie bietet vor allem zeitlich keine richtige Alternative.

Seit kurzen ist mit BitVice eine schwedische Software auf dem Markt. Das Programm gehört zu einer der preisgünstigen Alternativen und liefert gerade bei kleineren Bitraten bessere Ergebnisse als Apples Encoder. Die Rechenzeit bewegt sich bei unserem Vergleich im Mittelfeld, ist aber weit von Echtzeit entfernt.. Das Programm befindet sich trotz der finalen Versionsnummer noch in der Entwicklung und in den einschlägigen Internetforen berichten User bei einigen Updates von Problemen. Rege sind aber die Softwareentwickler, die darauf kurzfristig und schnell reagieren.

Die besten Ergebnisse, die auch an die Qualität der großen Profisysteme von Sonic Solution und Sony heranreichen, bietet der Heuris MPP2 Encoder. Er erzeugt wirklich hervorragende MPEG 2 Streams, benötigt aber in Einstellungen mit VBR, Filtering u.a.ebenfalls extrem lange Rechenzeiten und hat auch einen exklusiven Preis.

Encodertests:

Wir schnitten mit FinalCut Pro aus verschiedenen Musikvideoclips ein exakt 3 min. Video zusammen und speicherten es im DV-Quicktime-Format. Anschließend wandelten wir die Datei mit den verschiedenen Encoderprogrammen (wenn nicht anders angemerkt in der Standardeinstellung).

Encoder
Renderingzeit
Urteil
Preis
URL des Herstellers
Apple QT-Encoder
5:02
Bei hohen Bitraten gute,
im unteren Bereich mäßige Filmqualität
im Lieferumfang von DVD SP
Cleaner Super Charger*
1 Std. 41 Min.
Je nach Einstellung sehr gute Ergebnisse, erfordert dafür aber lange Testserien. Zu lange Renderzeit
In dieser Konfiguration nicht mehr erhältlich.
www.discreet.com
BitVice
36 Min.
Zufriedenstellende bis gute Ergebnisse bes. mit mittleren Bitraten. Software ist neu in der Entwicklung.
297 Euro
Heuris MPP2
28 Min. bis 17 Std.
Beste Bildqualität bei allen Einstellungen. Bei optimalen Einstellungen extreme Renderzeiten. (Testergebniss mit 28 Min. ist Standardeinstellung - bei 17 Std. mit allen mögl. Optionen)
999 US-$
Digital Mediapress*
(Hardware)
9 Min.
Ausser Konkurrenz (*s.u,)
Zur Zeit nicht verfügbar!
*Die von Wired entwickelte 'Digital Mediapress' war das erste Hardwarebeschleunigerboard für den Mac, das eine Umwandlung der Filmdaten in das MPEG 2 Format erlaubte. Später wurde die Firma an Media 100 verkauft und dort die Karte mit der Cleaner Software gekoppelt. Bei unseren Tests mit der alten Software von Wired erzielten wir gute Ergebnisse, doch wurde die ursprüngliche Software für die Karte unter Media 100 nie weiterentwickelt und erlaubte nur drei Komprimiereinstellungen (4 Mbit / 6 Mbit / 8Mbit). Dies reicht natürlich auch für den 'semi'-professionellen Bereich nicht aus und in Kombination mit Cleaner erreichte die Software nie zeitlich relevante Ergebnisse. Nun hat Media 100 Ende 2001 ihre Produktpalette gestrafft und Cleaner an die Firma Discreet verkauft. Diese bietet Cleaner in Kombination mit der Karte nicht mehr an - dafür haben die ursprünglichen Entwickler von Wired ihr ehemaliges Produkt wieder zurück gekauft und planen die Weiterentwicklung mit neuer Software und OS X Unterstützung.

In den diversen Internetforen wird besonders über Encoder heiß diskutiert, da natürlich alle für ihre Filme die bestmögliche Bildqualität zum günstigsten Preis in kürzester Rechenzeit haben wollen. Die professionellen Lösungen von Sonic Solution und Sony arbeiten dabei alle mit Hardwarelösungen, wobei die Filme mindestens auf Betacam Bändern angeliefert werden, einen oder sogar mehrere Analysedurchgänge absolvieren und dann encoded werden. Auch dies dauert seine Zeit. Nun ist zu berücksichtigen, dass diese Angebote meist Dienstleister sind, die nie diese Filme selber schneiden und gestalten, sondern nach Scripten für die DVD abarbeiten. Sie werden auch in Zukunft ihre Berechtigung haben und nicht arbeitslos sein.

Trotzdem ändert sich der Markt sehr stark und viele Designer, Werbeagenturen und auch Hobbyfilmer bereiten ihre Filme ja selbst auf dem Computer mit den sogenannten "nonlinearen" Schnittprogrammen wie "Premiere" und "Finalcut Pro" auf. Wenn sie als Ergebnis nun eine DVD haben möchten, erübrigt es sich natürlich, das Material nur zum Encoden auf Videobänder zurückzuspielen. Hier greift man dann sinnvollerweise auf einen der von uns oben getesteten oder in Zukunft noch kommenden Softwareencoder zurück. Es entsteht hier im Moment erst langsam der Markt, der diese Zielgruppe bedient.

Beachten Sie, dass man auch nach dem Encoding nie die Originalfilme löscht, auch wenn sie nun auf der DVD vorliegen, denn es gibt keine Möglichkeit, die MPEG 2 - Filme in der ursprünglichen Originalqualität von der DVD zurückzuspielen und neu zu schneiden. Eine DVD dient wirklich nur dazu, das Material in gut aufbereiteter Form zu präsentieren.

Gerade die Investition von Zusatzprogrammen für die Apple-DVD-Erstellung ist im Moment sehr schwer zu beurteilen, da Apple mit dem Aufkauf der Firma 'Spruce' im letzten Jahr eine der führenden DVD-Firmen mit ihrem KnowHow erwarb, bisher jedoch noch kein Produkt veröffentlichte, dass deren technische Möglichkeiten beinhaltet. Somit ist in Zukunft sicher von Apple gerade für den Semi- und Profibereich noch einiges an Hard- und Softwareden für den DVD-Bereich zu erwarten.

Reicht für eine Produktion die Qualität des QuickTime Encoders nicht aus, so ist zur Zeit zu empfehlen, auf das Encoding des Videomaterials durch einen Dienstleister zurückzugreifen. Die Preise sind in den letzten drei Jahren so weit gefallen, dass dies eine wirkliche Alternative darstellt.
Abzuklären bleibt dabei, wie die Daten übergeben werden, da viele dieser Firmen auf den Profimarkt eingestellt sind und am liebsten Digital-Betacam-Videobänder verarbeiten. Aber mit eigentlich jeder Firma lässt sich die Datenübergabe auch per Festplatte oder DV-Band realisieren.

Auch die Audiodaten sind bei DVDs komprimiert. Zwar gibt es die Möglichkeit, diese Daten in PCM-Qualität wie bei einer Audio-CD hinzuzufügen, aber dies würde extrem viel Platz beanspruchen und so hat sich bei fast allen DVDs eingebürgert, dass Dolby Digital, auch als AC-3 bekannt, in Stereo mit einer Datenrate von 192 kbps und wenn es der Platz auf der DVD erlaubt auch mit 224 kbps auf der DVD befindet.

DVD Studio Pro liefert hierfür die zusätzliche und eigenständige Software A.Pack mit, die es erlaubt, Audiodaten zu komprimieren und sogar für den Surround-Ton den einzelnen Kanälen zuzuordnen. Zwar wird DVD oft mit Surroundton verbunden, doch muss man hier vorsichtig sein. Kaum eine Videoquelle beinhaltet mehr als Stereoton und das erstellen von Raumklang erfordert ausdrücklich längere Erfahrung und spezielles Equipement, um diesen speziellen Ton zu erzeugen.



Das Programm zum DVD-Authoring

Wenn all das Material vorliegt, das sich auf der DVD wiederfinden soll, fängt man erst mit den spezifischen Programmen für das DVD-Authoring an. Und man wird feststellen, dass bei wirklich guter Vorbereitung des Materials die restliche Arbeit sehr leicht von der Hand geht.

Für den Macintosh gibt es iDVD, was für eine Menge von Projekten ausreicht, besonders wenn die Filme darauf kürzer sind und jeweils einzeln abgespielt werden sollen - also für Präsentationen oder die Archivierung von Hobbyfilmen. Das Programm arbeitet mit Standard-DV-Filmen, die es im Hintergrund encoded, fasst bis zu 90 Minuten Video und bietet neben den mitgelieferten Templates für Standbilder wie auch Motion Menüs und Buttons auch die Möglichkeit, in allen Bereichen eigenes Material zu nutzen. Pro Menü oder Submenü erlaubt das Programm bis zu sechs Buttons.

Die größte Einschränkung, die iDVD vorweist, besteht darin, dass es keine Marker erlaubt, die Kapitelsprünge ermöglichen. Das würde bei einem zusammenhängenden 90 min. Film bedeuten, dass man um in den mittleren oder hinteren Bereich eines Films gelangt, endlos lange "spulen" muss. Und das ist keine ausgeprägte Stärke eines DVD Players, da gerade die Kapitelsprünge seine Stärken sind. Auch lässt das Programm keine Programmierung (Scripting) zu, die es z.B. ermöglichen würde, verschiedene Filme hintereinander weg zu spielen. Somit ist iDVD wirklich nur für Kurzfilme geeignet und das per 'Drag'n Drop' mit kinderleichter Bedienung. Es gibt sicher eine Menge Jobs und Projekte, für die das Programm ausreicht - und da kann man es wirklich nur empfehlen.

Apple wird sicherlich nicht die "Schwächen" von iDVD in einem der kommenden Updates ausmerzen, denn dafür bieten sie DVD Studio Pro an, was eigentlich alles beherrscht, was zur professionellen Erstellung einer DVD notwendig ist.

DVD Studio Pro erwartet wie alle professionellen Autorenprogrammme für die Videospuren wie oben beschrieben das MGEG Format und separate Audiotracks. Es ermöglicht neben den allgemein erwarteten Funktionen für die DVD die Videoformate PAL oder NTSC, Ländercodes der einzelnen DVD-Regionen, Subtitel (Untertitel). Das Programm erlaubt es, Scripts einzubinden wie z.B. „Random Play“, „Time Out Action“. Im Handbuch gibt es zwar eine viel zu knappe Beschreibung von für DVD-Authoring möglicher Scripts, ausserdem benötigt man hierfür längere Erfahrung und viel experimentieren, bis sich die machbaren Möglichkeiten voll erschließen. Aber all diese Möglichkeiten sind in DVD Studio Pro enthalten und gehen eigentlich weit über den Bedarf für eine üblichen Standard-DVD hinaus.



Mit DVD Studio Pro kann eine DVD bis zu 99 Spuren enthalten und jede einzelne Spur kann wiederum bis zu 9 Videostreams (Angels) beinhalten sowie 8 Audiotracks, 32 Subtitelspuren und 99 Kapitelmarker. Zur Verfügung stehen eigene grafische Symbole für Tracks, Menüs, Scripts und Slideshow. Jede dieser erzeugten Eigenarten bildet im Graphical View-Fenster (oben) ein Containersymbol ab und stellt im Property-Inspektor (rechts) alle Details und Möglichkeiten der ausgewählten Daten bereit. Der Autor nimmt hier auch alle Einstellungen und interaktiven Verbindungen für die importierten Elemente vor. Ein Ausklappmenü stellt die für eine DVD und das ausgewählte Material gegebenen Möglichkeiten bereit wie z.B. Loop, Jump When Active, Startup Action.

DVD Studio Pro benötigt mindestens einen Power Mac G4 Computer mit einer Apple- AGP Grafikkarte. Es ist wichtig ist, dass der AGP-Monitor als Startmonitor eingestellt ist, sonst meldet DVD Studio Pro bei der Preview einen Hardwarefehler.

Für ein fertiges Projekt kann DVD Studio Pro die Daten auf dem eingebauten DVD-Brenner oder ein angeschlossenes DLT-Tape (wird besonders für DVD 9 benötigt) für ein Presswerk ausgeben.

Durch die vorliegende optimierte Zusammenfügung von Hardware und Software von Apple erschüttert das Angebot preislich den ganzen DVD-Authoringmarkt und dringt in Bereiche vor, die bisher vor einer solchen Investition zurückschreckten.

Doch sollte man sich trotzdem im Klaren sein, das professionelles DVD-Authoring mit dem oben beschriebenen Tool nicht für jedermann geeignet ist. Professionelles Authoring ist und bleibt weiterhin eine komplexe Angelegenheit, die eine Menge Erfahrung benötigt, um besonders beim Scripting das Optimum an Möglichkeiten einer DVD nutzen. trotzdem ist das Programm nach einer gewissen Einarbeitungszeit im Vergleich zu anderen Autorentools 'leicht' zu handhaben und bietet gegenüber iDVD keinerlei Beschränkungen im professionellen Bereich.

Anzumerken ist noch, dass alle selbst erzeugten DVDs nicht immer auf allen Home-DVD-Spielern abspielbar sind. Dies kann sogar bei dem gleichen Typ von Gerät zu Gerät abweichen. Das heisst nicht, dass die DVD selbst defekt ist. Ähnlich wie bei selbstgebrannten Audio-CDs gibt es immer wieder Player, die ihre Funktion verweigern. Deshalb ist besonders bei wichtigen Präsentationen vorher das Abspielgerät genau zu prüfen.

 

Anhang

Wer wirklich weiterführende Informationen zum DVD-Authoring und auch noch viel mehr zu den einzelnen Details der technischen Hintergründe erfahren will wie z.B. zu GOP's (Group of Pictures), Widescreen, erweitertem Scripting, u.a., dem sei das zur Zeit einzige deutschsprachige Buch der Autoren Uli Plank und Thomas Köke empfohlen, das sich auch ausgiebig mit DVD Studio Pro beschäftigt.

Es liefert viele Einführungstexte zur DVD und den einzelnen Normen und Formaten, ergänzt aber auch das für DVD Studio Pro nur in englisch erhältliche Handbuch um wichtige Details und vertieft viele Grundlagen.

Uli Plank, Thomas Köke
DVDs produzieren und gestalten
DVD-Authoring mit DVD Studio Pro und ReelDVD

Galileo Design
360 S., 2002, geb., mit CD
44,90 Euro, ISBN 3-89842-198-8
lieferbar

 

Ausgewählte Links

www.finalcutpro.de Reges deutschsprachiges DVD SP Forum
www.dvdstudiopro.ch Deutschsprachige DVD SP Website mit Tutorials, Tipps und Tricks
www.dvd-tipps-tricks.de Allgemeine deutschsprachige DVD Website
2-pop.com Reges englischsprachiges DVD SP Forum
www.tfdvd.com

Kostenpflichtige englischsprachige DVD SP Website mit Tutorials, Tipps und Tricks von "DVD-Guru" Trai Forrester. Hier findet man im Memberbereich vielfältige Tutorials zum Scripting in DVD SP.

www.postforum.com Englischsprachiges DVD SP Forum
www.lists.apple.com Englischsprachige Mailinglist für DVD-Video Authoring User von Apple
www.dvddemystified.com Die englischsprachige 'DVD Demystified' Site von Jim Taylor, mit den Antworten zu fast allem Grundsätzlichen des DVD-Standards

 

Der Autor:
Friedel Muders (www.fuego.de) ist freier Designer. Er arbeitet in den Bereichen Print- und Multimedia - Design überwiegend für die Musikindustrie.

 

 

 

Das liegt bei uns im
Moment herum!


... u.a. das Buch:

QUICKTIME ist viel mehr als nur der hinreichend bekannte Player: Die Autoren bringen einem die umfangreichen Möglichkeiten näher, die Quicktime bietet - ein wirklich gutes Buch für alle, die mit Multimedia zu tun haben.

... u.a. die DVD
:

ALMOUST FAMOUS ist ein klassisches Roadmovie, einmal ein bisschen anders, kombiniert mit Rock/Musik-Film und Love-Story mit unkonventionellem Ende (ob happy oder nicht, wer kann das hier wirklich sagen?). Und viel mehr als nur um den Kult um Rockstars (vor allem in den 70igern, DER Rock-Epoche schlechthin) geht es in diesem Film hintergründig noch um ganz andere Dinge: Freundschaft und Liebe, Ehrlichkeit und Respekt sich selbst und seinen Wünschen gegenüber, das Erwachsenwerden und schlicht und einfach um die "wirklich wichtigen Dinge im Leben".