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Videobilder für den Druck optimieren

 


Die digitale Fotografie entwickelt sich in Riesenschritten mit dem technischen Fortschritt und den immer höher auflösenden der Chips und wird demnächst ernstzunehmende Konkurrenz der auf Filmträger basierenden Fotografie. Und doch gibt es hierzu zählend eine Technik, die auch in dieses Segment fällt, bei der die Entwicklung stehenbleibt - Bilder von Videos.
Die auf dem LCD-Display der meisten Kameras herrlich strahlenden Bilder erleben schon bei der Betrachtung auf dem Fernseher eine deutliche Reduzierung ihrer Farbkraft.


Die Bilder sind bei einem unbearbeiteten Ausdruck mit einem gräulichen Schleier versehen, und daher in einem Bildbearbeitungsprogramm (hier am Beispiel von Adobes Photoshop) zu optimieren. Dabei ist erstaunlich, was man dann noch aus einem Videobild "herausholen" kann.

Durch die Videotechnik ist die Größe der Bilder festgelegt und wird sich in absehbarer Zukunft nicht verbessern. Sie entspricht der ersten Generation der digitalen Fotokameras, dem PAL-Standard als deutsche Fernsehnorm und ergibt eine Größe von 768 x 576 Pixel bei 72 dpi. Dies bedeutet für die meisten Tintenstrahldrucker bei einer notwendigen Ausgabeauflösung von 200 dpi ein Endformat von ca. 9,7 cm x 7,3 cm.

Bilder von Videokameras oder Recordern müssen über eine Digitalisierkarte (Beispiel: Pinnacle Targa, Miro, Zipshot) oder die Firewireschnittstellen in den Computer eingelesen werden. Die dazu nötige Software ist fast immer mit dem Videoschnittprogramm von Adobe Premiere gekoppelt.




Unter Premiere ruft man in dem Menü Datei/Aufnehmen/Filmaufnahme die Digitalisiersoftware auf. Darin läßt sich eine Einstellung wählen, die das Bild schon in den Voreinstellungen leicht optimiert. Da das Vorschaufenster in allen Programmen leider viel zu klein ist, ist nur eine Anhebung von Helligkeit, Kontrast und Schärfe um max. 10% bis 20% empfehlenswert. Alle anderen Bildoptimierungen sollten lieber im Bildbearbeitungsprogramm vorgenommen werden, da dort durch eine genauere Darstellung auch die exakte Wirkung der Bildveränderung direkt sichtbar ist.


Bei der Nutzung der Firewireschnittstelle gibt es keine Möglichkeit etwaiger Einstellungen. Da es sich nur um eine reine Datenübertragung handelt, kann man das Bild nicht beeinflussen. Irritierend wirkt zuerst die schlechte Qualität der über Firewire eingelesenen Videodaten. Doch hierbei ist nur die Darstellung stark pixelig. Das Bild wird mit einer starken Kompression dargestellt, um Abspielen von Videosequenzen in Echtzeit zu ermöglichen. Errechnet man in Premiere ein Standbild, so verbessert sich die Bilddarstellung deutlich und im direkten Vergleich mit analogen Digitalisierboards ergibt sich bei unseren Versuchen sogar ein Vorteil für den Datenaustausch über Firewire. Das Bild insgesamt hat ein ausgewogeneres Farbverhältnis. Der Grauschleier ist aufgrund des niedrigen Dichteumfangs von Video, wie bei billigen Scannern, aber auch hierbei zu finden.

- Testbild unbearbeitet -





In jedem Videoschnittprogramm (wie Premiere oder FinalCut) läßt sich ein einzelnes Videobild exakt auswählen. Man plaziert den Videomitschnitt im Vorschaufenster und fährt mit dem darunter liegenden Schieberegler genau auf das Bild/Frame, welches man als Papierausdruck erhalten will. An dieser Stelle wählt man unter dem Menü Datei/Exportieren/Frames, um das Einzelbild dann auf die Festplatte zu speichern. Als Format zum Speichern wählt man dabei ein verlustfreies Format wie z.B. TIFF.


Danach öffnet man das Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm - hier Photoshop 5. Photoshop bietet verschiedene Möglichkeiten, aus "schlechtem" Bildmaterial ür den Druck oder für Internetseiten aufzubereiten.


Bei bewegtem Videomaterial erscheinen aufgrund des zeilenweisen Abtastverfahrens der Videotechnik an harten Kontrastkanten sogenannte Artefakte, Sägezähne, kleine Ausfransungen und Linien, die technisch bedingt sind. Entdeckt man solche Unsauberheiten in der Vorlage, so bietet Photoshop einen Filter, um aus den Halbzeilen mittels Interpolation ein besseres Bild zu errechnen. Unter Filter/Videofilter/De-Interpolieren läßt es sich aufrufen und ermöglicht nur wenige Einstellungen. Es simuliert die fehlenden Bildinformationen (Gerade/Ungerade Videozeilen). Diese Einstellungen ergeben sich aus den Hardwareangaben der Digitalisierkarte. Hat man diese Information nicht, so sollte man experimentieren und natürlich das optisch bessere Ergebnis verwenden.
Bei ruhigen Bildern ohne Bewegung zeigen sich diese Videofehler nicht so häufig und auch beim "Photoshot"-Modus, den neuere Digitalvideokameras haben, tritt dies nicht auf, da dort meist ein ganzes Vollbild abgespeichert wird. Letztendlich sollte man aber jedes Bild von Videomaterial auf diese Störungen hin untersuchen, und falls notwendig mit dem De-Interlace-Filter bearbeiten.


Ein zweiter notwendiger Schritt ist der sogenannte Weissabgleich über eine Tonwertoptimierung. Unter Bild/Einstellen/Gradationskurven öffnet sich ein Fenster, dessen Gradationskurve im großen Fenster es ermöglicht, Bilder abzudunkeln oder aufzuhellen. Ausserdem kann man unten rechts mit den Pipetten bestimmten Bildbereichen den dunkelsten und hellsten Punkt zuweisen. Dabei ist Vorsicht geboten, denn wählt man eine colorierte Farbe, so kann sich das Bild dabei auch vollkommen verfärben. Doch mit etwas Übung erhält man den Grundfarbton, der dem Gesamteindruck des Fotos am besten entspricht.
Hier bestimmen wir bei dem Photo den hellsten Punkt. Ganz deutlich verschwindet der typische "Videograuschleier" der vorwiegend durch schlechte Motivausleuchtung und den enormen Bedarf von Licht bei Videokameras kommt. Das Bild bekommt nun auch eine bessere Tiefe.

Nach dem Drücken des "OK"-Buttons öffnen wir dieses Einstellungsfenster erneut und hellen das Bild mittels der Gradationkurve in seiner Gesamtheit auf. Gute Erfahrungen erhielten wir mit den Einstellungen - Eingabe: 115; Ausgabe: 140. Doch auch hier sollte man die Einstellungen vom Gesamteindruck des Motivs abhängig machen.



Videobildern wird oft nachgesagt, daß sie "verrauscht" sind. Sieht man sich einmal ein Standbild im mittleren Tonbereich genauer an, so erkennt man oft in den Flächen eine unruhige, leicht pixelige Struktur. Mit Filter/Störungsfilter/Störungen entfernen kann man dies verbessern.


Nun haben wir das Bild nach der De-Interpolation ein zweites Mal einem Unschärfefilter unterzogen und es wirkt jetzt leicht "verwässert". Der normale Schärfefilter bietet keine Hilfe, da er keine angepasste Einstellungen erlaubt. Doch Photoshop hat unter Filter/Scharfzeichnungsfilter/Unscharf maskieren eine Möglichkeit, Schärfefunktionen sehr differenziert einzusetzen. Da Videobilder von ihrer Ursprungsqualität her schon sehr wenig Auflösung besitzen, empfiehlt es sich, den Wirkungsbereich sehr niedrig zu halten. Unser Testbild optimierten wir mit den Einstellungen: Stärke 50%; Radius 2 Pixel; Schwellwert 0.

Wirkt das Bild farblos, so gibt es unter Bild/Einstellen/Farbton-Sättigung die Möglichkeit, die Farben etwas stärker zu betonen. Aber auch diese Möglichkeit sollte man sehr reduziert nutzen. Eine zu hohe Einstellung führt zu unnatürlichen Eindrücken. Die Sättigung sollte maximal zwischen 10% bis 20% angehoben werden.

Und was man bei Videobildern nicht vergessen sollte, ist die Beschneidung des Randes. Alle Videobilder sind am Rand unsauber. Da das auf dem Fernsehbild sichtbare Format kleiner ist, stören diese "Ausfransungen" nur bei der vollen Nutzung des Bildes.


Will man das Bild nun drucken, so muß man die Bildgröße von den 72 dpi des Videostandards auf empfohlene 200 dpi für Drucker umrechnen. Unter Bild/Bildgröße öffnet sich ein Fenster, welches ein Eingabefeld "Auflösung" enthält. Dort ändere ich die dort stehende Zahl 72 in 200 dpi. Wichtig ist dabei, daß der untere Button "Bild neu berechnen" kein Häckchen hat, da das Bild sonst vergrößert wird und deutlich an Qualität verliert.
Um größerflächige Videobilder zu erhalten, sollte man spezielle Software mit eigenen Kompressionsverfahren benutzen. (siehe dazu auch Computer Foto 6/99 "Alternative Kompressionsmethoden").

- Testbild bearbeitet -

Mit den oben beschriebenen Schritten kann man trotz der niedrigen Ausgangsqualität ein akzeptables Foto erhalten.

Friedel Muders
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Photoshop Quicksteps
zur Optimierung von Videostandbildern für den Druck

1.) Filter/Videofilter/De-Interpolieren
2a.) Bild/Einstellen/Gradationskurven (Weiß optimieren)
2b.) Bild/Einstellen/Gradationskurven (Bild aufhellen; Eingabe: 115; Ausgabe: 140)
3.) Filter/Störungsfilter/Störungen entfernen
4.) Filter/Scharfzeichnungsfilter/Unscharf maskieren (Stärke 50%; Radius 2 Pixel; Schwellwert 0)
5.) Bild/Einstellen/Farbton-Sättigung (Sättigung erhöhen ca. 10% - 20%)
6.) Beschneiden
7.) Bild/Bildgröße berechnen (Auflösung: statt 72 – 200 dpi)
- der Button "Bild neu berechnen" darf kein Häckchen haben.

 

 

 

Das liegt bei uns im
Moment herum!


... u.a. das Buch:

QUICKTIME ist viel mehr als nur der hinreichend bekannte Player: Die Autoren bringen einem die umfangreichen Möglichkeiten näher, die Quicktime bietet - ein wirklich gutes Buch für alle, die mit Multimedia zu tun haben.

... u.a. die DVD
:

ALMOUST FAMOUS ist ein klassisches Roadmovie, einmal ein bisschen anders, kombiniert mit Rock/Musik-Film und Love-Story mit unkonventionellem Ende (ob happy oder nicht, wer kann das hier wirklich sagen?). Und viel mehr als nur um den Kult um Rockstars (vor allem in den 70igern, DER Rock-Epoche schlechthin) geht es in diesem Film hintergründig noch um ganz andere Dinge: Freundschaft und Liebe, Ehrlichkeit und Respekt sich selbst und seinen Wünschen gegenüber, das Erwachsenwerden und schlicht und einfach um die "wirklich wichtigen Dinge im Leben".