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FUEGO/Friedel Muders.
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(Collagenartige und zufällige Zusammenstellung von Texten aus "Groschenromanen",
die dann wieder eine 'neue' Story ergeben.)

 

 

Joe Lu - Geheimauftrag Flasche
Aus bekannten Groschenromanen neu montiert von Friedel Muders

Der Raumgleiter nahm plötzlich Fahr auf, überflog die hundertachtzig Meter und senkte sich auf der anderen Seite, um zwischen einem Gewirr von Kleinstteilen dicht über dem Boden zu schweben.

Joe Lu sprang ab. "Warten Sie!" rief er dem Driver zu, während er auf die beiden Flaschen zulief, die bewegungslos am Boden lagen. Im Hintergrund sah er eine Hütte.

Langsam drehte er den Türknopf und öffnete die Tür einen schmalen Spalt. "Hallo!" rief er wieder. "Wer ist da? Antworten Sie!" Als Joe wieder keine Antwort erhielt, wußte er das etwas nicht stimmte.

Der Schweiß sammelte sich auf seinem Rücken, und er hatte das Gefühl, dem Tod ganz nahe zu sein. Wenn jemand im Zimmer gewesen wäre hätte er eine Antwort gegeben.

Joe stieß die Türe auf. Nichts geschah. Als er in das Zimmer spähte, sah er ein schwarzhaariges Girl in hautengem goldfarbenen Dreß, der viel bloßes Fleisch zeigte, auf einem knallroten Polsterbett. Spiegel an der Decke und die restliche Einrichtung verrieten, für welche Zwecke der der schummrig beleuchtete Raum gedacht war.

Eine schmale Hand hob sich ihm entgegen."Jonny, mein Junge!" Ihre Stimme war nur ein Hauch, aber Zärtlichkeit schwang darin und Trauer. Große Trauer. "Gut siehst du aus, Jonny. Groß und stark wie dein Vater. Ich war lange weg, und ich werde nicht lange bleiben."

"Sind Sie sicher?" "Ja!"

Joe Lu blickte nervös auf seine Uhr.

"Wir müssen da vorne raus, Mädel!" sagte er. "Bin mal gespannt, ob wir schon erwartet werden..." Sie sagte nichts dazu.

*

Die Pferde waren gesattelt, alles war bereit.

Sie ritten in den Tag hinein und in die Hitze. Es ging bergauf, bergab, und allmählich verstummte das Gespräch völlig. Bella war solche langen Ritte nicht mehr gewohnt und bevor es Mittag war verlangte sie nach einem Rast.

Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. "Ich will nicht zurück." Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brustund sagte: "Ich höre dein Herz schlagen. bum bum ... bum hum."

Sie löste sich von ihm und sah ihn an. "Du hast ein starkes Herz. Du bist überhaupt ein starker Mann. Versprichst du mir, daß du immer bei mir bleibst!" "Wie kann ich dir das versprechen? Du selbst wirst es gar nicht wollen". "Natürlich will ich es. Und ich will dich auch jetzt wieder haben."

"Ich glaube, ich würde verrückt, wenn du nur einen Tag von mir weggehst. So etwas wie dich habe ich noch nie erlebt. Du bist ein Naturereignis für mich, etwas so Gewaltiges, daß ich ..." Sie ließ sich wieder niedersinken, winkelte die Beine an und streckte die Hände nach ihm aus.

*

Plötzlich hörte Joe den Hufschlag, ganz leise nur. Er nahm den Kopf herunter, presste das Ohr auf den Boden, und da konnte er das Pochen der Hufe ganz deutlich hören. "Was ist?" fragte Bella. "Ein Reiter. Er kommt ziemlich genau auf uns zu."

Ganz plötzlich aber blieb Joe Lu stehen. Eine Stimme, die aus den Büschen kam, hatte ihm zugerufen: "Bleiben Sie stehen, Lu, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist." Und wirklich, Joe blieb wie erstarrt stehen. Seine Hand umklammerte den Revolver, und er war so erschrocken über den Anruf, daß ihm seine Nickelbrille von der Nase rutschte.

Es war ein Glück, daß sie am rechten Ohr hängenblieb. Während er noch lauschend dastand und sich mit nicht ganz sicherer Hand die Brille wieder auf die Nase schob, ertönte aufs neue die Stimme: "Kehren Sie zurück, Lu, dies ist kein Weg für Sie. Er führt Sie in den Tod! Es ist meine letzte Warnung, und es würde mir leid tun wenn Sie dieser nichlt folgen würden".

"Kommen Sie nur heraus, mein Freund. Warum sind Sie so ängstlich. Sie machen gar nichlt den Eindruck. als ob Sie ein Mann ohne Mut sind." Joe sprach mit seiner sanftesten Stimme.

Der Mann trat ins Freie. "Sie sind sicher ein Gärtner? Heißen Sie nicht Lew Parker?" erkundigte sich Joe. "Ja, ja, das ist mein Name," sagte der Mann, der außerordentlich wortkarg zu sein schien. Seine Haut war von Sonne und Wind gegerbtes Leder. Das Antlitz war ein wenig unförmig, als ob es von einem Bildhauer roh aus Stein gehauen worden wäre.

"Ich habe vielleicht eine Dummheit begangen. Ich entfernte auch gewisse Flaschen." "Was hat es nur mit diesen Flaschen auf sich!" fragte Joe. Lew Parker schluckte. "Onkel Simpson hatte eine Vorliebe für Whisky, und Jeff verfügte über ein gewisses Rauschmittel, das er von einem Südamerikaner bekommen hatte."

"Er tat dieses Rauschgift in eine Flasche mit Whisky und zwar in eine Flasche aus den Wiskeybeständen von Burton Castle. Diese Flasche mit Wiskey schenkte er Onkel Simpson. Natürlich trank Onkel Simpson davon.Er bedrohte Bella, weil er ganz von Sinnen war. Dabei hatte er auch seltsame Worte ausgestoßen.

Schuld daran hatte nur das Rausehgift. Als er den Whisky getrunken hatte und spürte, daß etwas mit ihm nicht in Ordnung war, eilte er in den Wald. Wahrscheinlich, um sich abzureagieren oder zu beruhigen. Und da fing ihn Jeff auf. Onkel Simpson war nicht ganz klar im Kopf. Jeff versprach ihm weiteren Whisky und nahm ihn mit ins Schloß in einem der Kellerräume dieses Schlosses. Seine Absicht war klar: Er wollte die Morde alle auf Onkel Simpson abwälzen."

Weiter sagte er nichts. Aber Joe bemerkte, wie Bella die Tränen in die Augen traten. Da wandte er sich ab.

*

Nach sechs Tagen hatte er die Station erreicht. Nun wußte er das Geheimnis der Flaschen. Er mußte die anderen vor der Gefahr warnen. Mit letzter Kraft drängte er sich vor das Mikrophon.

Jemand packte ihn von hinten am Kragen seiner Uniform, und zog ihn weg. "Wenn du eine Funkverhindung willst, kannst du sie haben", eröffnete man ihm. "Natürlich nur für private Gespräche mit deiner Familie. Aber einen solchen Unsinn wirst du nicht an den Mann bringen. Wir wollen uns hier oben nicht blamieren."

"Du mußt verrückt sein", ließ sie ihn wissen, "Eine Bedrohung für die gesamte Galaxis, nicht nur für unser System? Und so einen Unsinn sollen wir durchgeben, du bist nicht bei Trost. Der Aufenthalt in der Schwerelosigkeit bekommt dir nicht".

Als einzige Person hatte Joe Lu die bittere Wahrheit erkannt. Der Untergang war bereits auf dem Weg zu ihnen. Die Sonnen und Planeten drifteten aus ihren Bahnen, und die Katastrophe hatte ihr eigenes Sonnensystem beinahe erreicht Er ließ sich eine Verbindung mit seiner Familie geben, denn er wollte die Stimmen seiner Lieben noch einmal hören. Danach sprach er mit der Besatzung der Station.

"Atmet noch einmal tief durch, denn es ist das letzte Mal", sagte er zu ihnen. "Ihr werdet mich verlachen. aber ich werde das letzte Wort behalten. Der Untergang ist da!"

Sie drohten ihm an, ihn aus der Station zu verjagen, wenn er sie weiter zum Narren halten sollte. Diesmal war er es, der sie verlachte. Er blieb in der Leitung, und kurz darauf hatte die Schockfront den ersten Mond erreicht und riß ihn aus seiner Umlaufbahn. Die Station wurde mitgerissen.

* ENDE *

 

 

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... u.a. das Buch:

QUICKTIME ist viel mehr als nur der hinreichend bekannte Player: Die Autoren bringen einem die umfangreichen Möglichkeiten näher, die Quicktime bietet - ein wirklich gutes Buch für alle, die mit Multimedia zu tun haben.

... u.a. die DVD
:

ALMOUST FAMOUS ist ein klassisches Roadmovie, einmal ein bisschen anders, kombiniert mit Rock/Musik-Film und Love-Story mit unkonventionellem Ende (ob happy oder nicht, wer kann das hier wirklich sagen?). Und viel mehr als nur um den Kult um Rockstars (vor allem in den 70igern, DER Rock-Epoche schlechthin) geht es in diesem Film hintergründig noch um ganz andere Dinge: Freundschaft und Liebe, Ehrlichkeit und Respekt sich selbst und seinen Wünschen gegenüber, das Erwachsenwerden und schlicht und einfach um die "wirklich wichtigen Dinge im Leben".